Die Grenzen des Schutzes einheimischer Eichhörnchen 

Liebes Tagebuch,

heute bin ich sehr, sehr fleissig gewesen und erstmal 21 Kilometer am Stück gelaufen- geil, oder ?
Was macht eine fleissige, hungrige Gnomorella nach dem Lauf ?
Sie belohnt sich-
und zwar auf dem Balkon. Was dem handelsüblichen Gnom die Höhle, ist dem Gnomgirlie der Balkon, zumindest bei so wunderschönem Wetter wie heute. Somit hab ich alle Dinge die mir lieb sind ( Sonnenbrille, Telefon, Wochenzeitung, Kaffeekanne, Frühstück und ein Schokoladenosterei) hinaus in meine Sonnenschirm versteckte Höhle getragen, die Füße hoch gelegt und den Nachmittag genossen.
Zumindest hatte ich das vor.

Du musst wissen- meine Höhle hab ich nicht für mich alleine.
Seit etwa einem Jahr werden dieFraubeiderGnomorellawohnt und ich auf dem Balkon desöfteren von einem Zaungast besucht- nämlich einem kleinen Eichhörnchen. Das ist nicht weiter schlimm, wir haben dem Eichhörnchen ein paar Regeln aufgestellt um so unser Zusammenleben zu erleichtern. Zum Beispiel, dass es nicht bereits um 5: 00 Morgens Krach macht, keine Blumenpötte durchwühlt und die Erde überall verteilt- nur weil es Nüsse sucht- und keine Exkremente auf dem Tisch hinterlässt, an dem dieFraubeiderGnomorellawohnt und ich frühstücken wollen.

Meistens hält sich das Eichhörnchen nicht an die Regeln.
Wir können aber nich so wirklich was machen, den wir erwischen es selten auf frischer Tat und können es somit nicht mit seinem Tun konfrontieren.
Und wir wissen auch nicht, ob es Verbotsschilder, zum Beispiel "für kackende Eichhörnchen" versteht und akzeptieren würde.

Naja, als ich also heute in meiner Höhle, auf meinem Balkon, mit meinem Frühstück und meinem Schokoladenosterei sass-
da hüpfte das Eichhörnchen keck auf den Tisch.
Ich hatte den Mund noch voll, und wollte ihm somit nicht sagen, dass es verschwinden soll, also habe ich nur ein paar huschende Handbewegungen gemacht.
Das hat das Eichhörnchen nicht besonders beeindruckt.
Stattdessen began es sich für mein Osterei zu interessieren.
Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass Eichhörnchen nicht ganz so pfiffig sind wie Gnomgirlies, deswegen habe ich gedacht, es weiss bestimmt nicht, dass es ein Osterei ist und keine Nuss, auch wenn es hübsches grünes Glitzerpapier hat. Um dem Eichhörnchen ein wenig aus seiner Begriffsstutzigkeit zu helfen, habe ich den Kopf geschüttelt und mir mit der Faust gegen die Stirn geklopft.
Darauf hin hat das Eichhörnchen widerum mit seiner Pfote an sein Köpfchen getippt- fast so als wolle es mir einen Vogel zeigen.

Nachdem es diese, doch recht rüde, Geste beendet hatte, wandte es sich wieder meinem Osterei zu, nahm es zwischen die Pfötchen und schmiegte es an seine Wange (....mein Schaaaaatz.....).
Bei allem Verständnis für die gutgeplante Vorratshaltung eines Eichhörnchens hatte ich an dieser Stelle doch einige Einwände. Ich war schliesslich 21 Kilomenter gerannt, um mir das blöde Ei zu verdienen. Aber ich wollte nicht zu harsch sein, deswegen zeigte ich sehr bestimmend zunächst auf das Ei, dann auf mich.
Auch diese bedeutungsvolle Geste schien das Eichhörnchen wenig zu beindrucken. Stattdessen begann es ein wenig an dem grünen Glitzerpapier zu kratzen und an der Schokolade zu schnüffeln.

Grundsätzlich bin ich gewaltfrei eingestellt.
Aber an dieser Stelle ging es um meinen Besitz.
Also griff ich nach meiner Wochenzeitung und wollte das Eichhörnchen nun endlich von meinem Osterei verscheuchen.
Der Plan wäre fast aufgegangen.
Das Eichhörnchen hüpfte über die Zeitung, über die Balkonkästen hinweg in den nächsten Baum, ganz nach oben-
wo ich seinen Puschelschwanz noch hin und herschwingen sehen konnte-
und ein leichtes grünes Glitzern.
Mein Osterei hat es mitgenommen.

RayFine sagt, man solle die heimischen Eichhörnchen schützen, denn bald kommen die aus Amerika eingewandert, die nicht so hübsch rot sind, sondern grau und keinen Puschelschwanz haben und die sind viel robuster als unsere und werden sie verdrängen.

Ich sage:
Auch Eichhörnchenschutz hat seine Grenzen.
Und mein Höhle- mein Balkon- wird in Zukunft neben den Verbotsschildern für "auf den Tisch kacken" und "Ostereier klauen"
eine klitzekleine Selbstschussanlage mit Wallnüssen beinhalten.

Bis bald,
Deine Gnomorella
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Schweres Geschoss- oder: eine Abhandlung über die Liebe 

Liebes Tagebuch,

eigentlich wollte ich Dir heute von den vielen mentalen Möglichkeiten schreiben, sich mit Dauerregen zu arrangieren (....die Wahrnehmung des hübschen, monotonen Klopfens, die erfrischende Wirkung für Haut und Haar, das gute Gewissen, wenn man mal nix tut.... ),
aber dann war mir heute morgen doch eher nach einer Abhandlung über die Liebe.

Ja, ja, Du magst Dich wundern, wochenlang nix, und dann direkt schwere Geschosse auffahren, an denen sich die Philosophen der Welt schon die Zähne ausgebissen haben.
Fest steht zum Beispiel:
Dauerregen lieb ich absolut nicht-
aber bei Dauerregen mit Milchkaffee ein paar sinnlose Zeilen tippen, dies gehört durchaus zu meinen heiss geliebten Beschäftigungen.
Somit ist sie sehr müßig und schwer zu umreißen, die Frage nach der Liebe, und was sie nun eigentlich ausmacht,
und wer bitteschön würde das allgemeingültig formulieren wollen ???

Wäre es nicht schlauer, sich auf einen dauerhaft flexiblen Begriff der Liebe zu einigen,
der einen beständigen Wandel je nach eigener Situation, Lebensphase, und den Dingen und Personen die einem begegnen zulässt ??
Ich für meinen Teil habe zum Beispiel nie viel Wert auf Nutellabrote gelegt, da ich mir aber zur Zeit sämtliche Schokolade verkneife ( ...der schlechten Gewohnheiten wegen... ), sind Nutellabrote mittlerweile das abendliche Highlight eines langen Arbeitstages. Liebe also für etwas, was durch Entbehrung eines anderen entsteht ?

Und ist Liebe nicht vielleich auch was, was unbemerkt entsteht, da wo wir es vielleicht gar nicht erwarten ?
So wie das Moos, dass sich zwischen den Pflastersteinen aus den Ritzen empormogelt, da wos eigentlich keiner haben will,
bis wir dann merken, wie schön dieser flauschige Teppich unter den Füssen ist?

Und- um mal weg von meinen flapsigen Beispielen zu kommen- ist Liebe nicht auch das, was bleibt,
nach der ersten Entzauberung, wenn man begriffen hat, daß das Gegenüber doch kein überirdisches Wesen, sondern lediglich ein Mensch (...oder Gnom, oder Alien...) ist. Jemand der sich mit den gleichen unspektalären Eigenschaften durch einen ebenso unspektakulären Alltag schlägt?
Ist es nicht auch eine Art von Liebe, wenn wir dann immer noch wieder neues, schönes und faszinierendes in diesem ganzen Wust von Alltäglichkeit entdecken können ??

Und letztendlich, um meinen flapsigen Beispielen wieder gerecht zu werden-
ist Liebe nicht auch das Quentchen Humor, wächst sie nicht gerade da besonders gut, wo sie sich selbst nicht zu ernst nimmt ??

Und damit mein liebes Tagebuch überlasse ich Dich dem Regentag,
der gerade durch einen Hauch blauem Himmel aufgelockert wird.
Und wenn Du auch mal über die Liebe sinnieren willst, kannst Du dabei ja ein bißchen Velvet Underground hören.
http://www.youtube.com/watch?v=XSYGWwnjWbg

Bis bald,
Deine Gnomorella
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vom Dreck unter den Nägeln- oder: erstmals Heureka fürs neue Jahr ! 

Liebes Tagebuch,

irgendwo unter meinen Nägeln findet sich bestimmt noch eine Spur von dem Dreck,
der hängen geblieben ist, als ich mich durch den ersten Brocken von 2009 tunnelgleich gegraben und gefressen hab.
Aber ich will Dir was sagen:
2009 kriegt mich nicht klein, von wegen,
Gnomorella is back,
und wahrscheinlich noch 3x größenwahnsinniger als zuvor !

Ich will damit nur sagen,
manchmal lohnt es,
sich durch die Brocken zu kämpfen !

Und wenn mans geschafft hat, gibts dass dazu als Belohung:

http://www.lastfm.de/music/Tomte/_/Heureka

Bis bald,
Deine Gnomorella
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Ein Tag zum Welt weg-frühstücken !  

ÜÄH ! Riesen ÜÄH! Fauch und Griesgram !
Misantropen aller Länder vereinigt Euch !
Du meine Güte.....

Liebes Tagebuch,

wie Du vielleicht an meinem kleinem Prolog bemerkt haben wirst, bin ich heute nicht ganz so gut so sprechen auf die Welt
(ich werde sie FRÜHSTÜCKEN, Jawoool !)
2009 hat mich exact 12 Tage in Ruhe gewogen, um mir jetzt all sein Übel vor die Füsse zu rotzen-
ja, Rotz im wahrsten Sinne,
denn die Jahresanfangsgrippe hat es direkt mitgeliefert.
Nicht nur ein ÜÄH Tag- nein, gleich drei von der Sorte- und einer schöner als der andere-
ich könnt kotzen !
Aber hatte ich nicht jüngst gelobt,
die grosse Kunst ist sich rechtzeitig Rüstzeug bereitzulegen, für all die Herausforderungen im neuen Jahr ??
Also werde ich gleich 12 Zentner Glückwürfel verputzen, 112 kleine Monster malen, die UÄH Tage fressen und einen weltfeindlichen Artikel nicht allzuernst nehmen.
Ich fürchte ein Quentchen Galgenhumor ist manchmal nicht die schlechteste Strategie.....
Ich weiss, Du hast was besseres zu lesen verdient,
in diesen kalten grausigen Januar Tagen.
Probiers doch mal mit Christopher Moore,
da macht die Misantropie sogar Spass:
http://www.ohne-mich-ag.de/buecher/chri ... sten-biss/

....wir sehen uns die Tage,
sollte ich meinen Entschluss die Welt zu frühstücken noch abändern
also bis dann,
Deine Gnomorella



...üäh...hab gerade festgestellt, mein Link gibt auch nur verworrene Fetzen preis....die Details liefer ich beizeiten nach....
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Wie man einem neuen Jahr offensiv begegnet ! 

Liebes Tagebuch,

nu guck ich mir die Welt schon soo lange an, 333 Jahre und ein halbes immerhin, und vor mir liegen- wenn der große skandinavische Gnomgott denn will- noch soviele weitere,
aber:
ich komm doch nie umhin, mich angesichts des Jahreswechsels immer ein wenig merkwürdig zu fühlen.
Mir gefällt die Zeit zwischen den großen Feiertagen, wenn die Welt so ein wenig still zu stehen scheint, und man das Gefühl hat,
man kann nochmal Luft holen, tief durchatmen,
denn da hinter der Tür, da wartet ja schon wieder ein neues Jahr-
und frage nicht, was Du von Deinem Jahr erwartest-
sondern frage lieber, was Dein neues Jahr von Dir erwartet.
Deswegen ist mir auch immer etwas mulmig zum Jahresanfang.

Stell Dir doch zum Beispiel mal vor, Dein neues Jahr klopft bei Dir an, und meint, Du solltest Dich jetzt langsam dochmal altersgemäss verhalten ( und ich sage Dir, die Verhaltensstandards für 333 jährige Gnommädchen sind nicht ohne.... ). Aber Du hast da gar keinen Bock drauf. Und dann schmeisst Dir das neue Jahr aus lauter Bosheit ein paar echt fette Brocken vor die Füsse. Und Du denktst dir f....Dich neues Jahr, so hab ich das nicht gewollt. Aber Du hast garkeine Wahl, Du musst irgendwie mit den Brocken klar kommen. Du kannst sie kicken, eine Mauer draus bauen, und davor hocken bleiben, oder eine Treppe, damit Du sie aus sich selbst heraus bewältigst- sozusagen.

Deswegen ist die ganze Sache mit den guten Wünschen fürs neue Jahr eigentlich wohl Quatsch.
Besser wäre es, sich gegenseitig zu wünschen, dass man die richtigen Mittel und Wege findet, um mit dem neuen Jahr umzugehen. Das man es rechtzeitig am Schlawittchen packt,und ihm mal zeigt, wo der Hase langläuft.
Und dann kann man sich am 31. 12. 2009 gepflegt zurücklehnen, drei Liter billigen Sekt saufen, ein Partyhütchen aufsetzen und sich sagen:
Ohhh ja, 2009 war ein verf....Sch....Jahr-
aber ich habs verdammt gut im Griff gehabt !

Jawoll,
darauf noch nen Liter Sekt und n Satz Salzstangen und zum Teufel mit den guten Vorsätzen !

Bis bald,
Deine Gnomorella

...und weils so lustig ist, noch ein Bildchen von RayFine und mir mit Partyhütchen....(RayFine seins sieht man nich so recht, aber ich schwöre ! er hatte auch eins....!)


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