Auszüge aus den gesellschaftskritischen Beobachtungen einer azurblauen Trinkflasche auf dem Boden des Labussees
Neulich, als RayFine wieder mal genug hatte, von der lärmenden Stadt, dem rauchendem Nachbarn, der überfreundlichen Bäckerin und den Tagesmeldungen auf dem PC, da packte er ein Boot mit seinen sieben Sachen. Und außerdem noch ein 2. Boot. Mit Gnomorella, und ihren sieben Sachen.
Es ist nicht einfach, mit einem Gnom zu reisen, und spätestens, als Gnomorella am vierten Tag auf hohem See zu knurren und heulen began, weil die Wellen ihr nicht behagten, und sie ihren Baumstamm vermisste, und weil RayFine immer schneller paddeln konnte als sie, da spätestens beschloss RayFine, dass es an der Zeit war, ein Zeichen zu setzen. Da er aber Skrupel hatte, die grollende Gnomorella samt Gepäck ins Wasser zu schubsen, setze er ein Zeichen der anderen Art, und versenkte seine azurblaue Trinkflasche in den Fluten. Gnomorella machte ein dummes Gesicht, RayFine ein betretenes und die Trinkflasche trudelte noch ein wenig an der Oberfläche (fast schien es RayFine, als würde sie ihm wissend zublinzeln) bis sie dann in die unergründlichen Tiefen des Sees hinab sank.
Verständlicherweise ist auf dem Grund des Labussees nicht die allerbeste Unterhaltung gegeben, und somit hatte die Trinkflasche ausreichend Zeit, über die vergangenen Tage zu sinieren. Sie hatte also, festgeschnallt auf ein gelbes Plastikboot, eine Reise über weite Seen, enge Kanäle, schnelle Wasserstrassen und dschungelumringte Bäche hinter sich gebracht und dabei einige Schlüsse über die Verhaltensweisen ihrer Mitreisenden ziehen können.
Bereits zu Begin der Reise schien ihr der Sinn und Zweck derselben nicht ganz schlüssig, so verliessen doch RayFine und Gnomorella voller Absicht die Annehmlichkeiten der Zivilisation, um völlig auf sich (....und eine relativ gut organisierte Outdoortourismus Industrie) gestellt, das Wasser per Boot zu bereisen. Die Wonnen die gut besiedelte Gebiete mit sich brachten, schlugen sie aus, um das kleine Zelt zwischen Gräsern und Mücken aufzuschlagen. Anstatt sich in ein fertig bereitetes Nachtlager zu begeben, zogen sie größten Genuss daraus, sich damit abzuplagen, Heringe in den Waldboden zu wuchten und Luft in ihre Matratzen zu pusten. Ja, sie waren schon komisch, diese Hobos und Gnome. Unter der Entbehrung von fliessend Wasser, Sanitäranlagen und Kochplatten schienen sie zu entspannen, würdigten die Einfachheit des Lebens und die wohltuende Müdigkeit nach schwerer körperlicher Arbeit. Und als Gnomorella das von RayFine persönlich gefangene graue Eichhörnchen lustvoll über Feuer röstete, während RayFine einen kleinen Salat aus Löwenzahnblättern bereitete, da hatte die Trinkflasche sehr sehr deutlich den Eindruck, dass die heutige Gesellschaft vor einem großem Problem steht.
Ja, immer wieder von Gnomorella in ihrem Tagebuch angedeutet, die Hektik des Alltags, die Sehnsucht nach Entschleunigung, die Überflutung der Sinne durch mannigfache Konsumangebote - all dies schien die Gnome, Hobos und Menschen letztendlich nur dahin zu führen, der Zivilisation den Rücken zu kehren, und sich zurück auf ihre archaischen Riten und Lebensweisen zu besinnen. Fast schien es der Trinkflasche, als wäre der zeitweilige Weg in eine paralelle, altruistische Welt, die einzige Möglichkeit, unter den Bedingungen der heutigen Welt, ein halbwegs ausgeglichenes Leben zu führen. Und als die Trinkflasche dies erkannt hatte, da war sie sehr froh, dass sie nun das Ende ihrer Tage auf dem Grund des Sees fristen konnte, fernab von allem Übel der zivilisierten Welt, und glücklich über die Erfüllung, die ein einfaches Leben bietet.
Aber naja, sie war auch nur eine kleine dumme azurblaue Trinkflasche, und weil sie in den See gefallen war, hat sie auch nicht mehr mitbekommen, wie sehr RayFine und Gnomorella sich am Ende der Reise über warme Duschen, Kaffeemaschinen, Heizungen und weiche Matratzen freuten ;-)
* Die Autorin möchte anmerken, dass im Verlauf der Reise weder graue noch rote Eichhörnchen durch Verzehr oder andere durch RayFine oder Gnomorella vorgenommene Handlungen zu Schaden gekommen sind. Dieses Element der Geschichte ist rein fiktiv.
Es ist nicht einfach, mit einem Gnom zu reisen, und spätestens, als Gnomorella am vierten Tag auf hohem See zu knurren und heulen began, weil die Wellen ihr nicht behagten, und sie ihren Baumstamm vermisste, und weil RayFine immer schneller paddeln konnte als sie, da spätestens beschloss RayFine, dass es an der Zeit war, ein Zeichen zu setzen. Da er aber Skrupel hatte, die grollende Gnomorella samt Gepäck ins Wasser zu schubsen, setze er ein Zeichen der anderen Art, und versenkte seine azurblaue Trinkflasche in den Fluten. Gnomorella machte ein dummes Gesicht, RayFine ein betretenes und die Trinkflasche trudelte noch ein wenig an der Oberfläche (fast schien es RayFine, als würde sie ihm wissend zublinzeln) bis sie dann in die unergründlichen Tiefen des Sees hinab sank.
Verständlicherweise ist auf dem Grund des Labussees nicht die allerbeste Unterhaltung gegeben, und somit hatte die Trinkflasche ausreichend Zeit, über die vergangenen Tage zu sinieren. Sie hatte also, festgeschnallt auf ein gelbes Plastikboot, eine Reise über weite Seen, enge Kanäle, schnelle Wasserstrassen und dschungelumringte Bäche hinter sich gebracht und dabei einige Schlüsse über die Verhaltensweisen ihrer Mitreisenden ziehen können.
Bereits zu Begin der Reise schien ihr der Sinn und Zweck derselben nicht ganz schlüssig, so verliessen doch RayFine und Gnomorella voller Absicht die Annehmlichkeiten der Zivilisation, um völlig auf sich (....und eine relativ gut organisierte Outdoortourismus Industrie) gestellt, das Wasser per Boot zu bereisen. Die Wonnen die gut besiedelte Gebiete mit sich brachten, schlugen sie aus, um das kleine Zelt zwischen Gräsern und Mücken aufzuschlagen. Anstatt sich in ein fertig bereitetes Nachtlager zu begeben, zogen sie größten Genuss daraus, sich damit abzuplagen, Heringe in den Waldboden zu wuchten und Luft in ihre Matratzen zu pusten. Ja, sie waren schon komisch, diese Hobos und Gnome. Unter der Entbehrung von fliessend Wasser, Sanitäranlagen und Kochplatten schienen sie zu entspannen, würdigten die Einfachheit des Lebens und die wohltuende Müdigkeit nach schwerer körperlicher Arbeit. Und als Gnomorella das von RayFine persönlich gefangene graue Eichhörnchen lustvoll über Feuer röstete, während RayFine einen kleinen Salat aus Löwenzahnblättern bereitete, da hatte die Trinkflasche sehr sehr deutlich den Eindruck, dass die heutige Gesellschaft vor einem großem Problem steht.
Ja, immer wieder von Gnomorella in ihrem Tagebuch angedeutet, die Hektik des Alltags, die Sehnsucht nach Entschleunigung, die Überflutung der Sinne durch mannigfache Konsumangebote - all dies schien die Gnome, Hobos und Menschen letztendlich nur dahin zu führen, der Zivilisation den Rücken zu kehren, und sich zurück auf ihre archaischen Riten und Lebensweisen zu besinnen. Fast schien es der Trinkflasche, als wäre der zeitweilige Weg in eine paralelle, altruistische Welt, die einzige Möglichkeit, unter den Bedingungen der heutigen Welt, ein halbwegs ausgeglichenes Leben zu führen. Und als die Trinkflasche dies erkannt hatte, da war sie sehr froh, dass sie nun das Ende ihrer Tage auf dem Grund des Sees fristen konnte, fernab von allem Übel der zivilisierten Welt, und glücklich über die Erfüllung, die ein einfaches Leben bietet.
Aber naja, sie war auch nur eine kleine dumme azurblaue Trinkflasche, und weil sie in den See gefallen war, hat sie auch nicht mehr mitbekommen, wie sehr RayFine und Gnomorella sich am Ende der Reise über warme Duschen, Kaffeemaschinen, Heizungen und weiche Matratzen freuten ;-)
* Die Autorin möchte anmerken, dass im Verlauf der Reise weder graue noch rote Eichhörnchen durch Verzehr oder andere durch RayFine oder Gnomorella vorgenommene Handlungen zu Schaden gekommen sind. Dieses Element der Geschichte ist rein fiktiv.
Ich beneide Sie und Ihren Herrn Fine ein wenig um Ihren Urlaub, das wäre auch ein Urlaub ganz nach meinem Geschmack. Von der widerlichen Eichhörnchen-Rösterei mal abgesehen. ;-)
Darüberhinaus regt sich auch in mir im Moment ein wenig Zivilisationsmüdigkeit, deshalb wird meine letzte Amtshandlung für heute das Eintragen des untenstehenden Anti-Spam-Codes sein. Er lautet übrigens "700404", aber das nur als kleine, nutzlose Information am Rande.
Gehaben Sie sich wohl,
Grüße an den Gatten!
Ihr Herr Amtsvorsteher